Franz konnte den ganzen Abend über kaum aufhören, an Alicias Lektion über die Metamorphose zu denken. Ihre Begeisterung und das präzise Wissen hatten ihn fasziniert, und so war es kein Wunder, dass er sich auf den nächsten Tag freute. Mit viel Neugierde kehrte er am folgenden Morgen zur Insekten-Uni zurück. Diesmal sollte die Schwarze Wegameise Katerina den Unterricht leiten, und das Thema lautete: die Anatomie der Arthropoden.
Der warme, leicht feuchte Duft des Waldbodens empfing Franz, als er das Klassenzimmer betrat. Katerina, die kleine, aber sehr energiegeladene Ameise, war bereits damit beschäftigt, ihre Unterlagen zu sortieren, während überall Ameisen-Arbeiterinnen emsig durch den hohlen Hügel wuselten, in dem sich der Unterrichtsraum befand. Es war ein geordneter, fast militärischer Betrieb, der zeigte, wie effizient Ameisenkolonien sind. Der Raum war von der Energie ihrer Bewegungen erfüllt.
„Ah, Franz, du bist zurück“, begrüßte ihn Katerina mit einem kurzen, prüfenden Blick. „Setz dich und höre aufmerksam zu. Heute wirst du lernen, wie unglaublich effizient wir Insekten durch unsere Segmentierung geworden sind.“ Sie deutete auf das große Modell einer Ameise, das an der Wand hing. Es war deutlich zu erkennen, wie der Körper in drei Elemente unterteilt war. Darüber standen die Worte „Kopf“, „Thorax“ und „Abdomen“.
Franz setzte sich, dieses Mal umgeben von einer kleinen Gruppe anderer Insekten. Neben ihm krabbelte eine auffällige Gottesanbeterin, die aufmerksam lauschte, und ein zerzauster Käfer, der an einem kleinen Blatt nagte. Alle schienen gespannt auf die bevorstehende Lektion.
Katerina begann: „Die Segmentierung unseres Körpers ist eines der großen evolutionären Wunderwerke der Natur. Unsere Körper bestehen aus mehreren Einheiten, die sich im Laufe der Evolution an verschiedene Lebensweisen angepasst haben. Jedes Segment erfüllt eine spezielle Aufgabe, sei es Fortbewegung, Nahrungsaufnahme oder Atmung.“
Franz konnte sich nicht helfen, seine Gedanken wanderten zurück zu seiner eigenen komplexen Anatomie. Wieso war sein Körper so anders als der von Insekten?
„Unser Thorax“, fuhr Katerina fort, „trägt die Beine und bei einigen von uns die Flügel. Bei Ameisen sind die Beine besonders wichtig. Sie bestehen aus mehreren Gelenken, die uns nicht nur erlauben, schnell zu laufen, sondern uns auch helfen, präzise zu navigieren und schwere Lasten zu tragen. Eine Ameise kann bis zu fünfzigmal ihr eigenes Gewicht heben. Wie viele Menschen können das von sich behaupten?“
Franz musste schmunzeln. Katerina war unbestreitbar stolz auf die Fähigkeiten ihrer Art, und auch die anderen Anwesenden schienen beeindruckt.
„Aber es ist nicht nur der Thorax, der uns zu Meistern der Anpassung macht“, fuhr Katerina fort. „Unser Abdomen enthält die lebenswichtigen Organe, darunter unser Verdauungssystem und die Fortpflanzungsorgane. Und besonders wichtig: Unser Chitinpanzer schützt uns vor äußeren Einflüssen. Er ist leicht, stabil und flexibel – ein Wunderwerk der Natur, das es uns ermöglicht, auch in rauen Umgebungen zu überleben.“
Die Anatomie der Insekten, über die Franz vorher kaum nachgedacht hatte, zeigte ihm eine ganz neue Seite dieser kleinen Lebewesen. Jetzt verstand er besser, wie sie es schafften, so beeindruckende Dinge zu tun – von der Nahrungssuche bis hin zum Bau großer Kolonien.
„Und wir Ameisen“, fügte Katerina hinzu, „haben natürlich noch eine weitere Besonderheit: Unsere Fähigkeit zur Arbeitsteilung. Während einige von uns Nahrung sammeln, kümmern sich andere um die Brut oder verteidigen das Nest. Jeder von uns hat eine spezifische Aufgabe, und das macht uns zu wahren Meistern der Organisation.“
Die anderen Insekten schienen ehrfürchtig zuzuhören, obwohl Franz das Gefühl hatte, dass Katerina ihre Art ein wenig über alle anderen stellte. Doch das war nicht weiter schlimm – es war offensichtlich, dass sie stolz auf die Fähigkeiten ihrer Kolonie war.
„Aber lasst uns nicht nur über Ameisen sprechen“, sagte sie schließlich und richtete sich an die Gottesanbeterin, die ruhig neben Franz auf dem Boden saß. „Betrachten wir doch unsere liebe Mitschülerin hier. Ihr Körper ist anders aufgebaut als der einer Ameise, aber nicht weniger faszinierend. Der verlängerte Thorax, auch als Prothorax bekannt, gibt ihr die nötige Beweglichkeit, um blitzschnell auf Beute zuzugreifen. Ihre Vorderbeine sind zu Greifwerkzeugen umgewandelt, mit denen sie Beutetiere in einer Geschwindigkeit fängt, die kaum zu erfassen ist. Sie sind perfekt angepasst an ein Leben als Jägerin.“
Die Gottesanbeterin schien zufrieden zu nicken, als sie die bewundernden Blicke spürte.
Katerina wandte sich dann zu einer Ecke des Raumes, wo eine Spinne geduldig in ihrem Netz saß. „Und was ist mit unseren achtbeinigen Verwandten, den Spinnen? Sie gehören zwar nicht zu den Insekten, aber ihre Anatomie ist nicht weniger beeindruckend. Schaut euch ihre Körpersegmente an – Kopf und Brust sind bei ihnen verschmolzen. Ihre acht Beine sind symmetrisch um diesen Körperabschnitt angeordnet, was ihnen große Beweglichkeit verleiht. Zudem besitzen Spinnen spezielle Spinndrüsen, mit denen sie Netze weben können, die um ein Vielfaches stärker sind als menschliche Seidenfäden.“
Katerina schloss ihre Lektion mit einem Blick auf das Ameisenmodell und sagte: „Seht ihr? Jedes dieser Wesen ist perfekt an seine Umwelt angepasst. Egal, ob Insekt oder Spinne – die Natur hat uns alle mit einzigartigen Fähigkeiten ausgestattet.“
Als der Unterricht zu Ende ging und die Insekten sich langsam auf den Weg nach draußen machten, zögerte Franz. Es fühlte sich komisch an, die kleinen Wesen einfach so gehen zu lassen – er hatte das Gefühl, dass er sie noch besser kennenlernen wollte. Mit einem freundlichen Lächeln drehte er sich zu ihnen um. „Wie wäre es, wenn ihr bald zu mir nach Hause kommt?“ fragte er. „Ich habe ein Kartenspiel, das wir zusammen spielen könnten. Vielleicht an einem der nächsten Abende?“
Zuerst schauten die kleinen Wesen überrascht, doch dann sah Franz ihre Zustimmung. Helga, die Hummel, brummte zustimmend und ihre Flügel vibrierten. Die Gottesanbeterin nickte mit ihren großen Augen, und sogar die Spinne begann ihr Netz still zusammenzurollen, als Zeichen, dass sie einverstanden war.
Ihre Reaktionen ließen keinen Zweifel daran, dass sie die Einladung gerne annahmen, und Franz freute sich darauf, sie alle bald bei sich zuhause begrüßen zu dürfen.
Die Schwarze Wegameise (Lasius niger) ist eine Ameisenart, bei der die Arbeiterinnen 3 bis 5 Millimeter lang sind und eine dunkelbraune bis schwarze Farbe haben. Die Königinnen sind 8 bis 9 Millimeter lang, während die Männchen 3,5 bis 4,5 Millimeter lang sind. Die Schwarze Wegameise ist in Europa, Asien, Afrika und Nordamerika verbreitet und lebt in verschiedenen Habitaten wie Wäldern und offenen Landschaften. Sie ist anpassungsfähig und kann sich auch in Gärten, Städten und Häusern ansiedeln. Die Fortpflanzung erfolgt durch Schwärmen der Geschlechtstiere im Sommer, gefolgt von der Gründung eines Nests durch die Jungköniginnen. Die Art existiert seit rund 50 Millionen Jahren und wird häufig in der Ameisenhaltung gehalten.
Die Schwarze Wegameise (Lasius niger) ist eine Ameisenart, bei der die Arbeiterinnen 3 bis 5 Millimeter lang sind und eine dunkelbraune bis schwarze Farbe haben. Die Königinnen sind 8 bis 9 Millimeter lang, während die Männchen 3,5 bis 4,5 Millimeter lang sind. Die Schwarze Wegameise ist in Europa, Asien, Afrika und Nordamerika verbreitet und lebt in verschiedenen Habitaten wie Wäldern und offenen Landschaften. Sie ist anpassungsfähig und kann sich auch in Gärten, Städten und Häusern ansiedeln. Die Fortpflanzung erfolgt durch Schwärmen der Geschlechtstiere im Sommer, gefolgt von der Gründung eines Nests durch die Jungköniginnen. Die Art existiert seit rund 50 Millionen Jahren und wird häufig in der Ameisenhaltung gehalten.
Die Schwarze Wegameise (Lasius niger) ist eine Ameisenart, bei der die Arbeiterinnen 3 bis 5 Millimeter lang sind und eine dunkelbraune bis schwarze Farbe haben. Die Königinnen sind 8 bis 9 Millimeter lang, während die Männchen 3,5 bis 4,5 Millimeter lang sind. Die Schwarze Wegameise ist in Europa, Asien, Afrika und Nordamerika verbreitet und lebt in verschiedenen Habitaten wie Wäldern und offenen Landschaften. Sie ist anpassungsfähig und kann sich auch in Gärten, Städten und Häusern ansiedeln. Die Fortpflanzung erfolgt durch Schwärmen der Geschlechtstiere im Sommer, gefolgt von der Gründung eines Nests durch die Jungköniginnen. Die Art existiert seit rund 50 Millionen Jahren und wird häufig in der Ameisenhaltung gehalten.