Liebes Tagebuch,
heute hatte ich eine unglaubliche Begegnung. Ich traf auf einen jungen Mann namens Franz. Er ist nicht irgendein Mensch – er war mal ein Eichelbohrer! Stell dir vor, als Franz mich zuerst sah, hat er sich richtig erschrocken. Irgendwie süß, aber auch echt traurig, dass ich das ausgelöst habe.
Eigentlich hatte ich heute völlig andere Pläne, denn es war ein warmer Nachmittag. Ich saß auf einer großen, gelben Blüte und wartete wie immer auf Beute. Da tauchte Franz auf, blass vor Angst. Er starrte mich mit großen Augen an. Ich dachte gleich, dass seine menschliche Form daran schuld ist. Menschen haben ja oft Angst vor Spinnen – ich glaube, das nennt sich „Arachnophobie“.
Ich beschloss, mit ihm zu sprechen und ihm klarzumachen, dass er vor mir und anderen Spinnen keine Angst haben muss. Wir sind ja nicht nur kleine, haarige Tiere!
Franz hörte mir zu, erst noch ein bisschen unsicher, aber auch neugierig. Ich erzählte ihm von unserer Fähigkeit, die Farbe zu ändern, damit wir uns gut in unsere Umgebung einfügen und vor Feinden verstecken können. „Es ist verrückt, wie viele Menschen nicht wissen, dass sich einige von uns Spinnen – wie ich – verwandeln können,“ sagte ich ihm. „Wir können von Gelb zu Weiß wechseln, und ganz schnell wieder zurück, um uns etwa auf Blüten zu verstecken. Das hilft uns nicht nur bei der Jagd, sondern schützt uns auch vor Feinden.“
Das fand er faszinierend und ich glaube, ab diesem Moment hat er mir vertraut.
Er war auch davon beeindruckt, wie wir an Nahrung kommen. Ich erklärte ihm, dass wir auf Blüten warten, bis Insekten wie Bienen, Schmetterlinge oder Käfer vorbeikommen. Mit unseren kräftigen Vorderbeinen packen wir die Beute blitzschnell und oft lähmen wir sie mit unserem Gift. Franz fand es erstaunlich, wie effektiv und präzise wir sind.
Ich erklärte ihm, dass die Angst vor Spinnen oft aus Unwissenheit entsteht. Menschen sehen unsere acht Beine und kleinen Augen und finden uns gruselig. Dabei sind wir wichtige Teile des Ökosystems. Wir kontrollieren die Anzahl der Insekten und halten das Gleichgewicht der Natur aufrecht.
Auch die Angst vor unseren Bissen macht überhaupt keinen Sinn. Wir Spinnen beißen nur ganz selten, ergreifen viel lieber die Flucht oder stellen uns tot, wenn wir uns bedroht fühlen. Selbst ein Spinnenbiss wäre nicht gefährlich; die meisten von uns können die menschliche Haut gar nicht durchdringen, und selbst wenn wir es schaffen, ist die Giftdosis meist zu gering, um Schaden anzurichten.
Franz sagte mir Danke, er meinte, er sei froh über diese Einblicke. Er dachte kurz nach und erzählte mir, dass viele Menschen ähnliche Ängste vor anderen kleinen Wesen wie Kellerasseln oder großen Hummeln haben. Das liegt an dem Ungewöhnlichen und Ungewohnten. Die großen Zweibeiner fürchten sich vor dem, was sie nicht verstehen, besonders wenn es anders aussieht oder sich anders bewegt als sie es gewohnt sind.
Und ich… Ich fühlte mich inspiriert von seiner Entschlossenheit und seinem Willen, mehr über die Welt um ihn herum zu lernen. Vielleicht wird Franz in seiner neuen Form sogar ein Botschafter für uns Spinnen und für andere kleine Wesen.
Gerade habe ich etwas aus dem Augenwinkel entdeckt. Eine Schnake hat sich wohl zu später Stunde noch in meiner Nähe verirrt. Zeit zuzuschlagen – ich habe wirklich großen Hunger!
Deine Doris
Die Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia) ist eine Art mit starkem Geschlechtsdimorphismus. Männchen sind kleiner als Weibchen und haben einen schwärzlichen Vorderkörper sowie weiß bis gelblich gefärbten Hinterkörper. Weibchen können ihre Körperfarbe aktiv wechseln und variieren zwischen gelb, gelbgrün und weiß. Die Art kommt in Europa, Amerika und den arktischen bis subtropischen Zonen der Holarktis vor. Sie bewohnt blütenreiche Lebensräume und ernährt sich von verschiedenen blütenbesuchenden Insekten. Die Art ist nicht gefährdet.
Die Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia) ist eine Art mit starkem Geschlechtsdimorphismus. Männchen sind kleiner als Weibchen und haben einen schwärzlichen Vorderkörper sowie weiß bis gelblich gefärbten Hinterkörper. Weibchen können ihre Körperfarbe aktiv wechseln und variieren zwischen gelb, gelbgrün und weiß. Die Art kommt in Europa, Amerika und den arktischen bis subtropischen Zonen der Holarktis vor. Sie bewohnt blütenreiche Lebensräume und ernährt sich von verschiedenen blütenbesuchenden Insekten. Die Art ist nicht gefährdet.
Die Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia) ist eine Art mit starkem Geschlechtsdimorphismus. Männchen sind kleiner als Weibchen und haben einen schwärzlichen Vorderkörper sowie weiß bis gelblich gefärbten Hinterkörper. Weibchen können ihre Körperfarbe aktiv wechseln und variieren zwischen gelb, gelbgrün und weiß. Die Art kommt in Europa, Amerika und den arktischen bis subtropischen Zonen der Holarktis vor. Sie bewohnt blütenreiche Lebensräume und ernährt sich von verschiedenen blütenbesuchenden Insekten. Die Art ist nicht gefährdet.