Kapitel 5 - Nachtflug

Hey du,

ich weiß, dieses Buch ist eine seltsame Reise. Es geht um Verwandlungen, um das Unbekannte und Erstaunliche, um neue Eindrücke, persönliche Ziele und Vorsätze. Aber vor allem geht es … nicht um mich. Naja, vielleicht ein bisschen, aber nicht hauptsächlich. In den nächsten Zeilen möchte ich mich trotzdem persönlich vorstellen und dir von einer besonderen/wichtigen/lehrreichen Begegnung erzählen.

Ich bin Franz und wie du bereits gelesen hast, hat es das Schicksal auf mich abgesehen. Geboren als stolzer Eichelbohrer, muss ich mich jetzt in der Welt der Menschen zurechtfinden. Diese neue Existenz ist mir immer noch sehr fremd. Jeden Morgen wache ich auf, schaue auf meine komischen blassen Füße und denke an die vielen flinken Beinchen, die mir einst gehörten. Es ist schwer, nicht zu wissen, wie oder warum das alles passiert ist. Aber ich glaube fest daran, dass alles aus einem bestimmten Grund geschieht – auch wenn mir dieser Grund noch verborgen bleibt.

Seit meiner Verwandlung habe ich Schwierigkeiten mit dem Schlafen. Die Stille der Nacht erinnert mich immer wieder an meine früheren Abenteuer: an das Kriechen durch Blätter und die geheimen Pfade, die nur ein Eichelbohrer kennt. Diese lebhaften Erinnerungen machen mich unruhig. Deshalb gehe ich nachts hinaus, in der Hoffnung, ein Stück meiner alten Welt wiederzufinden. So kam ich kürzlich zu einem unerwarteten Gespräch mit Tobi, der Kohlschabe.

Tobi ist ein erfahrener Flieger. Misst man die Spannweite seiner Flügel, kommt man nicht über 12 Millimeter hinaus, selbst wenn er sich etwas streckt. Er ist also nicht groß, dafür jedoch sehr geschickt. Er erklärte mir, dass er und seine Artgenossen Nachtfalter sind, die etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang aktiv werden. Sie fliegen die ganze Nacht hindurch und kehren erst kurz vor Sonnenaufgang in ihre Verstecke zurück.

„Aber warum ist das so? Wieso fliegst du ausgerechnet in der Nacht?“, fragte ich ihn. „Die Dunkelheit schützt uns“, antwortete Tobi. „Es gibt weniger Fressfeinde und wir können uns ungestört bewegen.“ Nach einem leichten Flügelschlag fügte er hinzu: „Wir nutzen also die Nacht, um all das zu erledigen, was während des Tages zu gefährlich wäre.“

Anschließend erklärte mir Tobi, dass Wanderfalter, zu denen seine Art gehört, durch ihren nächtlichen Flug ungestört sehr große Strecken zurücklegen können. „Wir sind Vielreisende“, sagte er stolz. „Wir überwinden Distanzen, die man uns aufgrund unserer winzigen Größe nicht zutrauen würde.“

Die Anpassungen der Kohlschaben faszinieren mich. In der Dunkelheit zu leben, bietet viele Vorteile, vor allem wenn man klein und verletzlich ist. Tobi erzählte mir auch von anderen Herausforderungen, denen seine Art gegenübersteht, vor allem wegen des schlechten Rufs ihrer Raupen. Diese können nämlich in der Landwirtschaft erhebliche Schäden anrichten. „Manchmal kommen wir den Menschen in die Quere, weil wir ihre Pflanzen anfressen“, gestand er mir nachdenklich. „Aber wir tun, was wir tun müssen, um zu überleben.“

Tobi hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, sich den Umständen anzupassen, um zu überleben. Jedes Lebewesen, so klein es auch sein mag, spielt eine Rolle in diesem großen Theater unseres Planeten. Vielleicht gibt es auch einen tieferen Grund für meine eigene Verwandlung und wenn es den gäbe, hätte ich dann eine neue Rolle, die ich nun als Mensch spielen muss?

Ich würde dich gerne auf meine Reise durch dieses neue Leben mitnehmen. Es gibt noch so viel für mich zu lernen und vielleicht kann ich auf diesem Weg auch dir neue Perspektiven zeigen. Wenn du Zeit und Lust hast, mich zu begleiten, dann lass uns gemeinsam entdecken, was es bedeutet, sich zu verändern, anzupassen und in einer Welt voller Überraschungen einen Platz zu finden! Wer weiß, welche Abenteuer uns noch erwarten?

Kohlschabe (Plutella xylostella)

Die Kohlschabe (Plutella xylostella) ist ein Schmetterling mit einer Flügelspannweite von 12 bis 18 mm. Die Art stammt vermutlich aus dem Mittelmeerraum und wurde durch den Menschen weltweit verbreitet. Die Falter sind nachtaktiv und fliegen von etwa einer Stunde nach Sonnenuntergang bis eine Stunde vor Sonnenaufgang. Sie legen Eier auf den Blättern von Kreuzblütengewächsen ab, insbesondere an der Mittelrippe. Die Raupen der Kohlschabe sind gefräßig und ernähren sich von den Blättern und Blütenständen ihrer Nahrungspflanzen, was zu erheblichen Schäden in der Landwirtschaft führen kann. Die Bekämpfung dieser Schädlinge ist schwierig, da sie oft resistent gegen Insektizide werden, aber es gibt verschiedene parasitäre Insekten, die zur Kontrolle der Population eingesetzt werden können.

Kohlschabe (Plutella xylostella)

Die Kohlschabe (Plutella xylostella) ist ein Schmetterling mit einer Flügelspannweite von 12 bis 18 mm. Die Art stammt vermutlich aus dem Mittelmeerraum und wurde durch den Menschen weltweit verbreitet. Die Falter sind nachtaktiv und fliegen von etwa einer Stunde nach Sonnenuntergang bis eine Stunde vor Sonnenaufgang. Sie legen Eier auf den Blättern von Kreuzblütengewächsen ab, insbesondere an der Mittelrippe. Die Raupen der Kohlschabe sind gefräßig und ernähren sich von den Blättern und Blütenständen ihrer Nahrungspflanzen, was zu erheblichen Schäden in der Landwirtschaft führen kann. Die Bekämpfung dieser Schädlinge ist schwierig, da sie oft resistent gegen Insektizide werden, aber es gibt verschiedene parasitäre Insekten, die zur Kontrolle der Population eingesetzt werden können.