Kinderleicht erklärt — Warum kleine Wesen große Unterschiede haben
„Gliederfüßer“ oder „Arthropoden“… das sind zwei etwas komplizierte Namen für die kleinen Flug- und Krabbeltiere, die wir alle kennen: Sie verstecken sich in Büschen, Bäumen, im Gras und manchmal auch bei uns Zuhause. Sie sind meistens schüchtern, ganz selten etwas frech, immer ungewöhnlich und jedes Wesen sieht irgendwie anders aus. Woran liegt das?
Gliederfüßer heißen so, weil sie sich durch ihre segmentierten Gliedmaßen auszeichnen. Neben diesem speziellen Körperbau ist zusätzlich ihr Außenskelett als schützende Körperhülle ein Merkmal, das wir nur bei Arthropoden finden. So sorgte die Evolution (mehr dazu weiter unten) dafür, dass kleine Wesen sich entwickeln und sicher leben können.
Außerdem können wir die Tierchen in drei Hauptgruppen unterteilen: Insekten, Krebstiere und Spinnentiere. Jede dieser Gruppen hat spezielle Aussehen entwickelt, um in verschiedenen Lebensräumen zu überleben. Gliederfüßer haben sich über Millionen von Jahren hinweg verändert und an ihre Umgebung angepasst, was zu ihrer beeindruckenden Vielfalt geführt hat.
Insekten#
Insekten sind die größte Gruppe der Arthropoden. Sie leben fast überall — in der Luft, im Wasser und auf dem Land. In Europa sind die bekanntesten Insekten, die wirklich jeder kennt, die unterschiedlichen Arten von Schmetterlingen, Ameisen und Bienen.
Schmetterlinge haben oft bunte Flügel, die sie vor Feinden schützen. Ihre Flügelmuster helfen ihnen, sich zu tarnen oder andere Tiere abzuschrecken. Ameisen leben in großen Kolonien und arbeiten gemeinsam, um Nahrung zu sammeln und ihre Nester zu bauen. Bienen sind bekannt für ihre wichtige Rolle bei der Bestäubung von Pflanzen: Ohne sie gäbe es viele unserer Lieblingsfrüchte und -gemüse nicht und wir hätten richtig große Probleme genug Nahrung zu ernten.
Insekten haben sich an zahlreiche Lebensräume und Aufgaben angepasst. Zum Beispiel haben sich einige Insekten, wie der Käfer, entwickelt, um in schwierigen Umgebungen zu überleben. Käfer besitzen harte Flügeldecken, die ihre empfindlichen Flügel schützen. Sehr belastbar sind auch Wanzen; die Purpur-Fruchtwanze ist ein faszinierendes Beispiel: Diese Wanze legt ihre Eier auf der Blattoberseite verschiedener Pflanzen ab. Die kleinen Wanzen, die aus den Eiern schlüpfen, nennt man Nymphen. Diese durchlaufen fünf sogenannte Nymphenstadien, das sind verschiedene Wachstumsphasen, in denen sie sich häuten und größer werden, bevor sie erwachsen sind. Andere Insekten, wie Heuschrecken, haben lange Beine, die es ihnen ermöglichen, weite Sprünge zu machen und Raubtieren zu entkommen. Ihr seht — kein Insekt ist wie das andere, denn jedes Wesen muss andere Dinge können.
Krebstiere#
Wir kennen Krebstiere vor allem aus dem Wasser, zum Beispiel Krabben und Hummer. Diese haben harte Schalen, die sie vor Raubtieren schützen. Manche dieser Wesen sind sogar in der Lage, ihre verlorenen Gliedmaßen nachwachsen zu lassen, was ihnen hilft, in der rauen Unterwasserwelt zu überleben. Was aber viele nicht wissen: Krebstiere gibt es auch an Land, und zwar in einer großen Vielfalt.
Die Kellerassel ist ein Beispiel dafür, und diese sogenannte „Landassel“ lebt sehr häufig in der Nähe von Menschen. Sie ist meist dunkelgrau gefärbt, hat einen breiten, ovalen Körper und ist sehr anpassungsfähig. Kellerasseln sind oft in feuchten, dunklen Bereichen wie Kellern, Gärten und unter Steinen zu finden. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Zersetzung von Pflanzenresten und tragen so zur Fruchtbarkeit der Böden bei. Diese kleinen Helfer sind also echte Recycling-Experten in der Natur!
Spinnentiere#
Vor Spinnentieren, zu denen nicht nur Spinnen, sondern zum Beispiel auch Skorpione gehören, haben viele Menschen Angst. Spinnentiere sind wichtige Bestandteile unseres Ökosystems. Diese Tiere haben sich an verschiedene Lebensräume angepasst, von Wüsten bis zu tropischen Wäldern. Spinnen sind Meister im Netzbau: Jede Art hat ihre eigene Technik, um ein Netz zu errichten. Einige Wesen planen große, runde Netze, um fliegende Insekten zu fangen, während andere ihre Netze lieber in dunklen Ecken spinnen, um sich zu verstecken und auf Beute zu warten.
Jetzt kommt ein spannendes Fremdwort: „Arachnophobie“. Das ist die starke Angst vor Spinnen. Aber keine Sorge, nur weil ihr euch manchmal vor den achtbeinigen Wesen erschreckt, habt ihr noch keine Arachnophobie. Es ist normal, dass man vor ungewohnten Dingen etwas skeptisch ist. Oft hilft es, sich genauer mit diesen Wesen zu beschäftigen. Und wichtig zu wissen: Angst vor Spinnen ist, vor allem in Europa, unbegründet. Die Tierchen sind meistens harmlos und vor allem sehr nützlich, weil sie viele lästige Insekten fangen.
Der Schlüssel für ihre Vielfalt#
Wie ihr oben gelesen habt, gibt es einen Hauptgrund dafür, dass kleine Wesen sich entwickeln und sicher leben können: Die unsichtbaren Wunder der Evolution stecken hinter der beeindruckenden Vielfalt der Arthropoden. Evolution bedeutet, dass sich Lebewesen über sehr lange Zeiträume verändern, damit sie besser in ihre Umgebung passen. Dabei überleben und vermehren sich die Lebewesen, die am besten an ihre Umwelt angepasst sind, und geben ihre Eigenschaften an ihre Kinder weiter. Natürlich ist ein weiterer Grund für diese Unterschiede, dass die kleinen Wesen in vielen Lebensräumen unterwegs sind – vom tiefsten Ozean bis zu den höchsten Bergen. Logisch, dass man dabei unterschiedliche Fähigkeiten mitbringen muss. Nun wisst, ihr, wieso Gliederfüßer einzigartige Eigenschaften entwickelt haben und nie aufhören, uns mit ihrem Aussehen zu begeistern.