Im biologischen Landbau wurden Käfersammelmaschinen entwickelt sowie eine Vielzahl weiterer Bekämpfungsmöglichkeiten praktiziert. Möglich sind der Einsatz von entomopathogenen Pilzen, Fangpflanzen, z. B. Rübsen, oder Förderung von Nützlingen, z. B. Parasitoiden.
Die Bekämpfung des Rapsglanzkäfers wurde im konventionellen Landbau in den letzten 20 Jahren fast ausschließlich mit Pyrethroiden durchgeführt. Die Rapsglanzkäfer beladen sich mit dem Insektizid, sobald sie sich im gespritzten Pflanzenbestand fortbewegen, oder werden vom Insektizid auch direkt erfasst. Die Wirkung setzt relativ schnell ein: Die
Käfer sind desorientiert und bewegen sich unrhythmisch, sie „torkeln“. Sie fallen schließlich von den Rapspflanzen herab, und sind dann nicht mehr an den Pflanzen zu finden. Da Pyrethroide nicht in die Pflanze eindringen, können sie relativ schnell durch Regenfall abgewaschen, bzw. bei starker Sonneneinstrahlung abgebaut werden. Bei Temperaturen zwischen 5 und 15 °C sind Pyrethroide gut einsetzbar.
Diese Insektizide teilt man nach ihrem chemischen Aufbau in Klasse 1 (z. B. Bifenthrin) und Klasse 2 (z. B.
Deltamethrin) auf. In den letzten 10 Jahren hat die Wirksamkeit dieser Pyrethroide gegen den Rapsglanzkäfer europaweit nachgelassen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig, z. B. die Ausdehnung der Anbaufläche von Raps. Die Resistenz tritt in erster Linie bei den Pyrethroiden der Klasse 2 auf und beruht auf einem enzymatischen Abbau des Insektizids im Körper des Insekts.
In der Schweiz sind zur Bekämpfung des Rapsglanzkäfers – mit Stand Mai 2019 – Pflanzenschutzmittel mit den Wirkstoffen Acetamiprid, Bifenthrin, Chlorpyrifos,
Chlorpyrifos-methyl, Etofenprox, Indoxacarb, Kaolin, Pymetrozin, Spinosad und Thiacloprid zugelassen; Ökologische Landwirtschaft und IP-Suisse beschränken sich auf den Einsatz von Kaolin.