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Haselnussbohrer

Lat. „Curculio nucum“
Art der Familie „Rüsselkäfer“
1 Art

Der Haselnussbohrer (Curculio nucum) ist ein Käfer, der in Europa, dem Kaukasus, Vorderasien und Nordafrika verbreitet ist. Die Käfer haben eine Körperlänge von 6 bis 8,5 Millimetern und sind schwarz, weiß- und graubraun beschuppt. Ihre Flügeldeckennaht ist mit abstehenden Haaren versehen, die einen charakteristischen Kamm bilden. Die Imagines ernähren sich von jungen Früchten und Blättern verschiedener Bäume, legen ihre Eier in die Nüsse ab und die Larven fressen das Innere der Nuss. Die Bekämpfung wird durch frühreifende Sorten, Leimringe am Baumstamm, regelmäßiges Abschütteln und Einsammeln der Käfer, Kontrolle und Entfernung beschädigter Nüsse sowie den Einsatz von Nematoden und Hühnern empfohlen. Die Art gilt in Deutschland als ungefährdet.

Merkmale
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Die Käfer haben eine Körperlänge von 6 bis 8,5 Millimetern. Ihr Körper ist schwarz, weiß- und graubraun beschuppt, wobei die weißlichen Schuppen größer sind als die übrigen und Flecken bilden. Die Flügeldeckennaht ist mit längeren, abstehenden Haaren versehen, die einen charakteristischen Kamm bilden. Das Schildchen (Scutellum) ist gleich breit wie lang und weiß beschuppt. Seitlich hat es einen kahlen Saum. Die Fühler und Beine sind rotbraun, letztere sind dicht weißlich behaart. Der Fühleransatz befindet sich in der Rüsselmitte. Die Geißelglieder sind länger abstehend behaart. Die Schenkel (Femora) der Vorderbeine haben einen gut erkennbaren Zahn. Der Rüssel ist bei den Männchen kürzer, bei den Weibchen länger als der Körper. Die Art kann vor allem mit dem Eichelbohrer (Curculio glandium) verwechselt werden, dessen Flügeldeckennaht jedoch keinen Kamm besitzt. Die Geißelglieder der Fühler sind bei C. glandium langgestreckter und nur locker, fein anliegend behaart. Die ebenfalls ähnlichen Arten Curculio venosus und Curculio pellitus unterscheiden sich durch ihr langgestrecktes Schildchen sowohl vom Haselnuss- als auch vom Eichelbohrer.

Vorkommen und Lebensraum
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Die Art ist von Europa über den Kaukasus bis nach Vorderasien und Syrien sowie in Nordafrika verbreitet. Sie fehlt im Norden von Fennoskandinavien; in England und Schottland tritt sie nur lokal auf. Die Art ist in Mitteleuropa häufig und tritt von Flachland bis ins Gebirge auf.

Lebensweise
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Die Imagines ernähren sich im frühen Frühjahr von jungen Früchten von Kirschen, Birnen und ähnlichen Pflanzen und fressen erst später an Haseln. Dort fressen sie Blätter und bohren junge Nüsse an. Die Weibchen legen ihre Eier in den Nüssen ab, die dafür aufgebissen werden. Meistens wird nur ein Ei pro Nuss abgelegt, selten sind es auch mehrere. Die Larven ernähren sich etwa vier Wochen lang vom Inneren der Nuss, die durch den Befall von der Pflanze abfällt. Die ausgewachsenen Larven verlassen die Nuss, um im Boden zu überwintern, und verpuppen sich dort erst im Frühjahr. Mitunter verbringen sie bis zu drei Jahre im Puppenstadium bevor die Imagines der neuen Generation im Sommer schlüpfen und später überwintern.

Bekämpfung
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Da sich die Haselnussbohrer nicht nur auf den Haselnussbaum beschränken, sondern sich bei starkem Befall an den Früchten und Blättern anderer Bäume, vor allem an Obstbäumen, zu schaffen machen, können sie bei bewirtschafteten Plantagen zur Plage werden. Für den erwerbsmäßigen Anbau gibt es spezielle Insektizide, die jedoch für den Hausgarten nicht zugelassenen sind. Effektiv ist hier eine entsprechende Vorbeugung:

Schon bei der Pflanzung sollten frühreifende Sorten bevorzugt werden, weil diese weniger anfällig sind. Den Haselnussbaum als Einzeltrieb-Hochstamm ziehen. So ergibt sich die Möglichkeit, am Stamm einen Leimring zur biologischen Schädlingsbekämpfung anzubringen. Regelmäßiges Abschütteln und Einsammeln der Käfer. Im Mai und Juni die Nüsse regelmäßig auf Löcher kontrollieren und beschädigte gleich entfernen. Ein Kalkstickstoffdünger im Frühjahr ausgebracht wirkt gegen die im Boden überwinterten Larven. Der Einsatz von parasitären Nematoden ist möglich, die die Larven im Boden töten. Man kann auch Hühner als Bekämpfungsmittel nutzen, die Larven und Käfer fressen.

Gefährdung
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Die Art gilt in Deutschland als ungefährdet.

Weblinks#

== Einzelnachweise ==

Der Haselnussbohrer (Curculio nucum) ist ein Käfer, der in Europa, dem Kaukasus, Vorderasien und Nordafrika verbreitet ist. Die Käfer haben eine Körperlänge von 6 bis 8,5 Millimetern und sind schwarz, weiß- und graubraun beschuppt. Ihre Flügeldeckennaht ist mit abstehenden Haaren versehen, die einen charakteristischen Kamm bilden. Die Imagines ernähren sich von jungen Früchten und Blättern verschiedener Bäume, legen ihre Eier in die Nüsse ab und die Larven fressen das Innere der Nuss. Die Bekämpfung wird durch frühreifende Sorten, Leimringe am Baumstamm, regelmäßiges Abschütteln und Einsammeln der Käfer, Kontrolle und Entfernung beschädigter Nüsse sowie den Einsatz von Nematoden und Hühnern empfohlen. Die Art gilt in Deutschland als ungefährdet.

Abstammungsdiagramm

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Dieser Text basiert auf dem Artikel Curculio nucum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 4.0). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.