Große Heidelibelle
Art der Unterordnung „Großlibellen“
1 Art
Die Große Heidelibelle ist eine weit verbreitete Art, mit dem Verbreitungsschwerpunkt im Mittelmeergebiet. Sie ist in Europa, Nordafrika, Klein- und Westasien zu finden. Die Libelle besiedelt Gewässer mit einer Temperatur von etwa 16 °C bis 21 °C. Die Große Heidelibelle gehört zur Gattung der Heidelibellen (Sympetrum) und ist eng verwandt mit der Gemeinen Heidelibelle und der Schwarzen Heidelibelle. Es gibt fünf Unterarten der Großen Heidelibelle, darunter auch endemische Unterarten in bestimmten Gebieten. Die Art wurde erstmals 1840 beschrieben und es existieren verschiedene Synonyme.
Verbreitung#
Die Große Heidelibelle ist eine weit verbreitete Art. Die Nominatform kommt im Norden Afrikas, in Europa ohne Nordskandinavien sowie in Klein- und Westasien vor. In Europa liegt der Verbreitungsschwerpunkt dabei im Mittelmeergebiet. In der Mongolei und in Burjatien ist die Unterart Sympetrum striolatum doshidordzii vertreten, in der Mandschurei, Nordkorea, den östlichsten Teilen Russlands und auf den Kurilen hingegen Sympetrum striolatum imitoides. Auf den Kurilen tritt zudem noch die endemische Unterart Sympetrum striolatum kurile auf. Sympetrum striolatum pallidum hingegen ist in Turkestan endemisch.
Lebensraum#
Bei der Auswahl der besiedelten Gewässer ist die Libelle recht genügsam, solange diese um die 16 °C bis 21 °C warm sind.
Systematik#
Die Große Heidelibelle wird innerhalb der Großlibellen in die Gattung Heidelibellen (Sympetrum) eingeordnet, die von Newman 1833 angelegt wurde. Innerhalb der Gattung wird die Große Heidelibelle als nächste Verwandte der Gemeinen Heidelibelle (S. vulgatum) und der Schwarzen Heidelibelle (S. danae) beschrieben. Dies stützt sich auf enzymatische Untersuchungen. Innerhalb der Art gibt es fünf Unterarten. Dies sind S. striolatum doshidordzii, S. striolatum imitoides, S. striolatum kurile, S. striolatum pallidum und S. striolatum striolatum. Hinzukommen noch zwei Kandidaten für weitere Unterarten. Zum einen Sympetrum nigrifemur, die aber wohl eine Art darstellt, und Sympetrum nigrescens. Beide sind auf Inseln zu finden, was ihre Entstehung durch Gendrift erklärbar machen würde.
Wissenschaftliche Beschreibungen#
Erstmals beschrieb der deutsche Entomologe Toussaint von Charpentier 1840 die Art. Ihm lag dabei zum einen ein Männchen aus Schlesien vor, das er als Libellula striolata beschrieb. Zum anderen konnte er auf ein Exemplar aus Portugal zurückgreifen, dessen Geschlecht er aber nicht angab. Zudem erkannte er die Gleichheit der Arten nicht und beschrieb Letzteres als Libellula ruficollis. Der Holotyp befindet sich heute im Französischen Nationalmuseum für Naturgeschichte (Muséum national d’histoire naturelle) in Paris. Ein weiteres Synonym schuf im Folgejahr Sélys, der ein Tier als Libellula macrocephala beschrieb. 1905 stuften Jacobson und Bianki die Art zur Unterart herab und stellten ihr die 1887 erstmals beschriebene Sympetrum striolatum pallidum zur Seite. Zehn Jahre später gesellte Bartenef noch die Sympetrum striolatum imitoides dazu, die er in der gleichen Veröffentlichung erstmals anhand eines Weibchens aus Wladiwostok beschrieb. Das der Beschreibung zu Grunde liegende Tier befindet sich heute im Zoologischen Museum von Sankt Petersburg. Die vierte Unterart, Sympetrum striolatum doshidordzii, wurde 1958 von Belyshev und Doshidordzii auf Basis eines Männchens aus der Mongolei beschrieben. 1976 legte Belyshev noch eine weitere Beschreibung eines Männchens von den Kurilen als fünfte Unterart Sympetrum striolatum kurile vor.
Literatur#
Heiko Bellmann: Libellen beobachten – bestimmen. Naturbuch Verlag, Augsburg 1993, ISBN 3-89440-107-9. Paul-André Robert: Die Libellen (Odonaten) – Autorisierte Übersetzung von Otto Paul Wenger. Kümmerly & Frey, Geographischer Verlag, Bern 1959. Jill Silsby: Dragonflies of the World. The Natural History Museum, Plymouth 2001, ISBN 0-565-09165-4. Klaus Sternberg, Rainer Buchwald (Hrsg.): Die Libellen Baden-Württembergs. Bd. 2. Großlibellen. Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3514-0. William John Lucas: The Aquatic (Naiad) Stage of the British Dragonflies (Paraneuroptera). The Ray Society, London 1930.
Weblinks#
Weitere Fotos bei www.brocross.com Sympetrum striolatum in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: Clausnitzer, V., 2007. Abgerufen am 18. Februar 2014.
== Einzelnachweise ==
Die Große Heidelibelle ist eine weit verbreitete Art, mit dem Verbreitungsschwerpunkt im Mittelmeergebiet. Sie ist in Europa, Nordafrika, Klein- und Westasien zu finden. Die Libelle besiedelt Gewässer mit einer Temperatur von etwa 16 °C bis 21 °C. Die Große Heidelibelle gehört zur Gattung der Heidelibellen (Sympetrum) und ist eng verwandt mit der Gemeinen Heidelibelle und der Schwarzen Heidelibelle. Es gibt fünf Unterarten der Großen Heidelibelle, darunter auch endemische Unterarten in bestimmten Gebieten. Die Art wurde erstmals 1840 beschrieben und es existieren verschiedene Synonyme.