Eulenfalter
Familie der Infraordnung „Schmetterlinge“
1 Familie, 2 Arten
Die Eulenfalter sind eine große und diverse Familie von Nachtfaltern, von denen einige Arten auch tagsüber aktiv sind. Die meisten Raupen fressen auf den Pflanzen, es gibt aber auch Minierer und unterirdisch fressende Arten. Einige Arten können als Schädlinge in der Landwirtschaft und Forst auftreten. Einige südostasiatische Arten können Krankheitserreger übertragen. Besonders auf den Hawaii-Inseln sind einige Arten vom Aussterben bedroht. Weltweit wurden bisher etwa 35.000 Arten von Eulenfaltern beschrieben, während in Europa über 1.800 Arten und Unterarten vorkommen.
Hierarchie
Art der Familie „Eulenfalter“
1 Art
Lebensweise#
Die Tiere sind überwiegend nacht- oder dämmerungsaktiv. Nur einige wenige Arten, wie z. B. die Braune Tageule (Euclidia glyphica) und mehrere Arten der Plusiinae, sind tagaktiv. Manche Arten kann man auch im Winter bei Temperaturen um den Gefrierpunkt noch fliegen sehen. Die meisten Raupen fressen auf den Pflanzen sitzend. Es gibt aber auch Minierer und solche, die unterirdisch an Wurzeln fressen. Sie sind ähnlich wie die Falter überwiegend nachtaktiv. Zu ihrem Futterspektrum gehören nahezu alle krautigen Pflanzen, Laubbäume und Sträucher, lediglich an Nadelbäumen fressen nur wenige Arten. Es gibt auch räuberisch lebende Raupen, die neben pflanzlicher Nahrung zusätzlich auch andere Raupen angreifen und sogar kannibalisch sind.
Schadwirkung#
Es gibt zahlreiche Arten, die als Schädlinge in Landwirtschaft und Forst auftreten können, so beispielsweise die Kieferneule (Panolis flammea).
Krankheitsübertragende Arten#
Bei den südostasiatischen Arten Calyptra eustrigata, Calyptra minuticornis, Calyptra orthograpta, Calyptra labilis und Calyptra thalictri der Gattung Calyptra (Calpinae) ist der Saugrüssel zu einem Stechrüssel umgebildet und kann bis zu sieben Millimeter tief in die Haut des Wirtstieres eindringen. Diese Schmetterlingsarten ernähren sich vom Blut bestimmter Säugetiere und des Menschen. Sie können daher auch als Vektoren diverse Krankheitserreger auf mechanischem Wege übertragen, siehe auch Infektionswege und Virusinfektion.
Gefährdung#
Auf den Hawaii-Inseln haben einige Eulenfalter-Arten einen ausgeprägten Endemismus entwickelt. Die Zerstörung der meist sehr kleinen Verbreitungsgebiete (teils direkt durch den Menschen, teils durch eingeführte Kaninchen) führte zum Aussterben von mehreren Taxa, darunter von Agrotis crinigera, Agrotis fasciata, Agrotis kerri, Agrotis laysanensis, Agrotis photophila, Agrotis procellaris, Helicoverpa confusa, Helicoverpa minuta, Hypena laysanensis, Hypena newelli, Hypena plagiota, Hypena senicula. Besonders bemerkenswert ist der Fall von Agrotis laysanensis, da das Verschwinden dieses Nachtfalters auf Laysan eine der Hauptursachen für das Aussterben des Laysan-Rohrsängers war.
Systematik#
Weltweit wurden bis jetzt etwa 35.000 Arten von Eulenfaltern beschrieben. Somit sind die Eulenfalter die größte Nachtfalterfamilie der Welt. Eine weitaus größere Artenzahl wird vermutet. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind etwa 640 Arten beheimatet. In Europa ist die Familie der Eulenfalter mit über 1.800 Arten und Unterarten in 36 Unterfamilien mit insgesamt 343 Gattungen vertreten. Die folgende Übersicht nach der Systematik der Fauna Europaea listet nur die in Europa vertretenen Unterfamilien mit einigen ausgewählten Arten.
Weblinks#
British Insects: the Families of Lepidoptera Fam. Noctuidae – Eulen (Memento vom 4. Juli 2008 im Internet Archive)
Die Eulenfalter sind eine große und diverse Familie von Nachtfaltern, von denen einige Arten auch tagsüber aktiv sind. Die meisten Raupen fressen auf den Pflanzen, es gibt aber auch Minierer und unterirdisch fressende Arten. Einige Arten können als Schädlinge in der Landwirtschaft und Forst auftreten. Einige südostasiatische Arten können Krankheitserreger übertragen. Besonders auf den Hawaii-Inseln sind einige Arten vom Aussterben bedroht. Weltweit wurden bisher etwa 35.000 Arten von Eulenfaltern beschrieben, während in Europa über 1.800 Arten und Unterarten vorkommen.