Rotbärtige Sklavenameise (lat. Formica rufibarbis)

Rotbärtige Sklavenameise
Rotbärtige Sklavenameise

Merkmale

Die Arbeiterinnen messen 4,5–7 mm, die Königinnen 9–11 mm und die Männchen 9–10 mm. Die Gaster und der Kopf sind mattschwarz bis bräunlich, der Thorax ist rötlich mit unterschiedlich starker Rotfärbung. Die Farbe kann von schwarzrötlich bis leuchtend rot variieren. Diese Art kann man leicht mit Formica cunicularia, Formica clara und Formica pratensis verwechseln. Die verwandte Grauschwarze Sklavenameise (Formica fusca) ist vollständig schwarz gefärbt, die Blutrote Raubameise (Formica sanguinea) hat einen rötlichen Kopf. Beide sind daher leicht

von der Rotbärtigen Sklavenameise zu unterscheiden. Die Rote Waldameise (Formica rufa) und die Kahlrückige Waldameise (Formica polyctena) besiedeln einen anderen Lebensraum. Für eine genauere Unterscheidung der Arbeiterinnen von Formica rufibarbis, Formica cunicularia und Formica clara ist vor allem das Zählen der Haare (Setae) an bestimmten Körperteilen wichtig. Formica rufibarbis weist eine höhere Zahl an Haaren auf als ähnliche Arten. Wenig behaarte Exemplare können höchstens mit stärker behaarten Formica clara verwechselt werden. Zur Übersicht im Folgenden eine

Tabelle. Stehen zwei verschiedene Angaben vor und nach einem Querstrich, bezieht sich der Wert vor dem Querstrich auf Seifert (2007) und der Wert nach dem Querstrich auf Seifert & Schulz (2009):

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Verbreitung

Die Rotbärtige Sklavenameise ist westpaläarktisch verbreitet. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von der Iberischen Halbinsel im Westen bis nach Westsibirien (76° E) und in die Gebirge Mittelasiens (85° E) im Osten. In Fennoskandinavien kommt sie nördlich bis 61° N vor. In den Alpen ist sie bis in eine Höhe von 2000 m zu finden. Sie ist in ganz Deutschland von der planaren Höhenstufe bis zur submontanen Höhenstufe weit verbreitet. Auch in der Schweiz und in Österreich kommt

die Art vor.

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Lebensraum

Formica rufibarbis bevorzugt kurzgrasige, thermophile Graslandhabitate, häufig mit Sandboden oder sandhaltigem Boden. Auch ruderale Trockenfluren, Wegränder, Bahndämme, Gärten und andere Habitate werden besiedelt. Im Gegensatz zur nah verwandten Art Formica cunicularia kommt sie im Durchschnitt häufiger auf Sandböden und in phytomasseärmeren (weniger Krautschicht) Lebensräumen mit höheren Bodentemperaturen vor. Formica rufibarbis dringt auch weiter in die urbane Zone ein als F. cunicularia. Die ebenfalls nah verwandte Formica clara dagegen ist noch thermophiler als F. rufibarbis und

lebt häufig auf noch xerothermeren Sand- und Kalktrockenrasen. In Deutschland ist Formica rufibarbis auf etwa 44 % der potentiell geeigneten Offenlandhabitate anzutreffen und kommt dabei mit 1–6 Nestern/100 m² vor.

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Systematik

Formica rufibarbis bildet zusammen mit Formica cunicularia, Formica clara, Formica glabridorsis, Formica tianshanica, Formica persica, Formica orangea, Formica tarimica und Formica anatolica die Formica-rufibarbis-Gruppe innerhalb der Sklavenameisen. Nur drei dieser Arten sind in Europa zu finden, die übrigen leben in West- und Zentralasien.

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Weblinks

Formica rufibarbis. In: antwiki. Abgerufen am 23. Oktober 2021 (englisch).

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Literatur

Bernhard Seifert: Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas. lutra, Tauer 2007, ISBN 978-3-936412-03-1.

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Weblinks

Rotbärtige Sklavenameise im Ameisenwiki

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