Asiatische Weberameise
Art der Familie „Ameisen“
1 Art
Waldameisen sind auffällige Ameisen in Mitteleuropa, die bis zu einem Zentimeter lang sind und zweifarbig erscheinen. Sie haben kräftige Mandibeln mit acht Zähnen und 12-gliedrige Antennen. Im Gegensatz zu Wegameisen haben Waldameisen voll entwickelte Punktaugen. Diese Ameisen überwintern ohne Brut und Geschlechtstiere. Früher wurden ihre Puppen gesammelt und als Vogelfutter verkauft, und sie wurden auch in der Volksmedizin genutzt. In Mitteleuropa gibt es verschiedene Arten von Waldameisen, die in unterschiedlichen Untergattungen vertreten sind.
Merkmale#
Die Vertreter der Waldameisen gehören zu den eher auffälligen Ameisen in Mitteleuropa. Die Arbeiterinnen können Körperlängen von über einem Zentimeter erreichen und sind deutlich zweifarbig. Die Hinterseite des Kopfes, Teile des Mesosoma und die Gaster sind schwarz bis dunkelbraun gefärbt, der Rest des Körpers ist rötlich. Viele Vertreter aus der Untergattung Serviformica, zum Beispiel die Grauschwarze Sklavenameise (Formica fusca), sind jedoch durchgängig schwarz. Bei allen Arten liegt das Metanotum sehr tief, so dass, von der Seite gesehen, oben zwischen Mesonotum und Epinotum eine deutliche Einkerbung sichtbar ist. Die Mandibeln sind kräftig gebaut und am Kaurand mit acht Zähnen besetzt, selten auch mit mehr als acht. Der dritte Zahn, von der Mandibelspitze aus gesehen, ist erheblich kleiner und kürzer als der Vierte; der vierte Zahn ist auch größer als die restlichen weiter innen gelegenen Zähne. Die Antennen bestehen aus 12 Segmenten und entspringen knapp neben dem Oberrand der Stirnplatte (Clypeus). Anders als bei den Wegameisen (Lasius) besitzen auch die Arbeiterinnen voll entwickelte Punktaugen (Ocelli), die in einem Dreieck auf der Stirn angeordnet sind. Die Wegameisen sind außerdem viel kleiner und die Geißeln ihrer Fühler sind viel kürzer.Die Facettenaugen sind für Ameisen sehr gut entwickelt, vor allem bei den Männchen. Die Blutrote Raubameise (Formica sanguinea) hat die am besten entwickelten Facettenaugen mit der höchsten Anzahl an Sehzellen (Ommatidien). Die Geschlechtstiere sind geflügelt, die Jungkönigin streift nach dem Hochzeitsflug ihre Flügel ab, wobei die Bruchstellen gut sichtbar bleiben.
Lebensweise#
Die Waldameisen überwintern ohne Brut und ohne Geschlechtstiere, da die Königin bereits im Spätsommer die Eierproduktion einstellt und sich alle Entwicklungsstadien bis zum Winter zu Arbeiterinnen entwickelt haben.
Historische Nutzung#
In Teilen Österreichs, Bayerns und Böhmens wurden jahrhundertelang die Puppen der Waldameisen gesammelt, getrocknet und auf Märkten als Vogelfutter verkauft. Verantwortlich dafür waren Ameisler, die vor allem in Niederösterreich bis etwa Mitte des 19. Jahrhunderts ein eigenes Gewerbe bildeten. Außerdem wurden die Tiere in der Volksmedizin zu Arznei verarbeitet, die etwa gegen Rheuma helfen sollte.
Systematik#
Folgende Arten sind in Mitteleuropa vertreten:
Untergattung Echte Waldameisen (Formica s.str.) Große Wiesenameise (Formica pratensis) Retzius, 1783 Kahlrückige Waldameise (Formica polyctena) Förster, 1850 Rote Waldameise (Formica rufa) Linnaeus, 1761 Starkbeborstete Gebirgswaldameise (Formica lugubris) Zetterstedt, 1838 Schwachbeborstete Gebirgswaldameise (Formica aquilonia) Yarrow, 1955 Schweizer Gebirgswaldameise (Formica paralugubris) Seifert, 1996 (nur in Österreich, Schweiz, Italien nachgewiesen) Strunkameise (Formica truncorum) Fabricius, 1804 Uralameise (Formica uralensis) Ruzsky, 1895 Untergattung Kerbameisen (Coptoformica) Furchenlippige Kerbameise (Formica pressilabris) Nylander, 1846 Große Kerbameise (Formica exsecta) Nylander, 1846 Moor-Kerbameise (Formica forsslundi) Lohmander, 1949 Formica foreli Bondroit, 1918 Formica bruni Kutter, 1967 Untergattung Raubameisen (Raptiformica) Blutrote Raubameise (Formica sanguinea) Latreille, 1798 Untergattung Sklavenameisen (Serviformica) Aschgraue Sklavenameise (Formica cinerea) Mayr, 1853 Grauschwarze Sklavenameise (Formica fusca) Linnaeus, 1758 Pelzige Sklavenameise (Formica selysi) Bondroit, 1918 Rotbärtige Sklavenameise (Formica rufibarbis) Fabricius, 1793 Rotrückige Sklavenameise (Formica cunicularia) Latreille, 1798 Formica clara Forel, 1886 Formica fuscocinerea Forel, 1874 Formica gagates Latreille, 1798 Formica lemani Bondroit, 1917 Formica picea Nylander, 1846
Weblinks#
Übersicht über die Hügel bauenden Waldameisen bei der Deutschen Ameisenschutzwarte
Waldameisen sind auffällige Ameisen in Mitteleuropa, die bis zu einem Zentimeter lang sind und zweifarbig erscheinen. Sie haben kräftige Mandibeln mit acht Zähnen und 12-gliedrige Antennen. Im Gegensatz zu Wegameisen haben Waldameisen voll entwickelte Punktaugen. Diese Ameisen überwintern ohne Brut und Geschlechtstiere. Früher wurden ihre Puppen gesammelt und als Vogelfutter verkauft, und sie wurden auch in der Volksmedizin genutzt. In Mitteleuropa gibt es verschiedene Arten von Waldameisen, die in unterschiedlichen Untergattungen vertreten sind.