Fliegenspießwespen
Gattung infraorder „Stechimmen“
1 Gattung
Oxybelus ist eine Gattung von Grabwespen, die weltweit außer in Australien vorkommt, mit etwa 215 bekannten Arten, von denen 25 in Europa zu finden sind. Diese Wespen sind relativ klein (4 bis 11 Millimeter) und haben einen gedrungenen Körperbau mit gelber oder weißlicher Zeichnung am Hinterleib. Sie bauen ihre Nester im Sand, bestehend aus mehreren Zellen, in trockenen und sandigen Lebensräumen und versorgen ihre Brut hauptsächlich mit Fliegen, insbesondere Echten Fliegen. Die Weibchen jagen ihre Beute im Flug, überwältigen sie blitzartig und gezielt mit ihrem Stachelgift und bewachen die Nester gegenüber Parasiten wie Goldwespen und Fleischfliegen. Trotzdem sind die Nester nicht vor Parasiten sicher, die sich durch den Sand graben oder aus der Beute selbst schlüpfen können.
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Oxybelus ist eine Gattung der Grabwespen (Spheciformes) aus der Familie Crabronidae. Es sind etwa 215 Arten bekannt, die weltweit, mit Ausnahme von Australien verbreitet sind. In Europa kommen 25 Arten vor.
Die Arten der Gattung sind mit 4 bis 11 Millimetern verhältnismäßig klein und haben einen gedrungenen Körperbau. Viele Arten haben eine gelbe oder weißliche Zeichnung am Hinterleib. Die Flügeladerung ist reduziert, die einzige Submarginal- und Diskoidalzelle sind miteinander verwachsen. An den Seiten des Schildchens (Scutellum) befinden sich zwei lappenförmige, häufig durchsichtige Fortsätze. Das Propodeum hat einen langen rinnenartigen Fortsatz (Mucron), der nach hinten gerichtet ist. Der Rand der Stirnplatte (Clypeus) ist beim Männchen vorne mit drei Zähnen versehen, beim Weibchen sind es häufig nur zwei kleine an den Seiten. Die Ausdehnung der Hinterleibszeichnung, die Punktierung und auch die Form des Mucron sind auch innerhalb derselben Population sehr variabel. Die Artbestimmung ist meistens sehr schwierig.
Die europäischen Arten besiedeln vor allem trockene und temperaturbegünstigte, sandige Lebensräume. Die Weibchen legen ihre Nester im Sand an. Sie graben mit Scharrbewegungen der Vorderbeine und richten dabei ihren Hinterleib häufig steil nach oben. Es gibt auch Arten die ihre Mandibeln zur Hilfe nehmen und Aushub zwischen Mandibeln und Vorderbeinen im Rückwärtsgang wegschleppen. Die Nester bestehen aus einer oder mehreren Zellen, die sechs bis zehn Zentimeter tief im Boden liegen. Die Brut wird mit verschiedenen Fliegenarten versorgt, wobei der Schwerpunkt bei den Echten Fliegen (Muscidae) liegt. Die Weibchen stechen ihre Beute in die Hüftgelenke, die Unterseite des Thorax oder in den Flügelansatz. Transportiert wird sie so aufgespießt, in Rücken- oder Halbseitenlage im Flug. Die Beute wird zumindest bei manchen Arten durch Krümmen der Hinterleibsspitze an den Hinterleib gepresst. Auch können die Tarsen der Hinterbeine zusätzlich zum Halten verwendet werden. Es gibt jedoch auch Arten die ihre Beute nicht mit dem Stachel, sondern klassisch mit den Beinen festhaltend transportieren. Wird das Nest verlassen wird der Nesteingang so verschlossen, dass er nicht mehr erkennbar ist. Von einigen amerikanisch verbreiteten Arten ist jedoch bekannt, dass sie den Nesteingang nicht verschließen. Die Weibchen jagen im Flug getarnt durch die Vegetation oder auf freien Flächen wie etwa Baumstämmen. Sie nähern sich bis auf ein bis zwei Zentimeter an ihr Opfer und springen ihm sodann auf den Rücken und versuchen den Stachel seitlich in das Opfer zu stechen. Die Überwältigung erfolgt blitzartig und wild, aber sehr gezielt. Das Gift der Oxybelus-Arten wirkt sofort und anhaltend. Die Männchen einiger amerikanischer Arten bewachen die Nester und verteidigen es gegenüber anderen Männchen, aber auch gegenüber Parasiten, wie Goldwespen und Fleischfliegen. Die Nester sind jedoch auch im verschlossenen Zustand nicht vor Parasiten sicher. Es gibt solche, die sich durch den Sand in das Nest wühlen, um ihr Ei abzulegen, aber auch aus der eingebrachten Beute selbst können Larven schlüpfen, die die Brut töten. Es gibt neben den Echten Fliegen auch Parasitoide aus den Gruppen der Spinnenameisen und Erzwespen. Die Imagines der Oxybelus-Arten fliegen häufig Blüten, vor allem von Doldenblütlern an.
Manfred Blösch: Die Grabwespen Deutschlands: Lebensweise, Verhalten, Verbreitung. 1. Auflage. Goecke & Evers, 2000, ISBN 3-931374-26-2.
Oxybelus ist eine Gattung von Grabwespen, die weltweit außer in Australien vorkommt, mit etwa 215 bekannten Arten, von denen 25 in Europa zu finden sind. Diese Wespen sind relativ klein (4 bis 11 Millimeter) und haben einen gedrungenen Körperbau mit gelber oder weißlicher Zeichnung am Hinterleib. Sie bauen ihre Nester im Sand, bestehend aus mehreren Zellen, in trockenen und sandigen Lebensräumen und versorgen ihre Brut hauptsächlich mit Fliegen, insbesondere Echten Fliegen. Die Weibchen jagen ihre Beute im Flug, überwältigen sie blitzartig und gezielt mit ihrem Stachelgift und bewachen die Nester gegenüber Parasiten wie Goldwespen und Fleischfliegen. Trotzdem sind die Nester nicht vor Parasiten sicher, die sich durch den Sand graben oder aus der Beute selbst schlüpfen können.