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Grüne Stinkwanze Lat. „Palomena prasina“

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Die Grüne Stinkwanze, auch als Gemeine Stinkwanze, oder Gemeiner Grünling (Palomena prasina) bezeichnet, ist eine Wanze aus der Familie der Baumwanzen (Pentatomidae).

Merkmale

Die Wanzen werden 12 bis 13,5 Millimeter lang und haben einen breit-ovalen Körper. Vom Frühjahr bis in den Herbst haben die Tiere eine grüne Grundfarbe und sind fein dunkel punktiert, im Herbst verändern sie temperaturgesteuert ihre Färbung zu einem Braun oder Rotbraun, um sich nach der Überwinterung wieder grün zu verfärben. Die Flügelmembrane ist dunkel. Ihr Halsschild ist am Vorderrand konkav nach innen gewölbt. Dies unterscheidet die Art von der ähnlichen Palomena viridissima, deren Halsschildrand konvex nach außen gewölbt ist. Bei beiden Arten hat das Schildchen (Scutellum) die gleiche Farbe wie die Körpergrundfarbe. Das zweite Fühlerglied ist gleich lang wie das dritte, das vierte und fünfte Glied sind rötlich gefärbt. Die Nymphen sind in den unterschiedlichen Stadien mit grüner Grundfarbe sehr unterschiedlich schwarz und weiß gemustert. Nezara viridula, eine ursprünglich afrikanisch verbreitete, aber in weiten Teilen Europas eingeschleppte und in Südeuropa nun häufige Art hat Ähnlichkeit mit der Grünen Reiswanze. Die ähnliche Art trägt jedoch drei bis fünf weiße Punkte am Vorderrand des Schildchens und an den beiden Enden dieses Vorderrandes je einen schwarzen Punkt. Auch fehlt der Art die feine schwarze Punktierung am Körper und ihre Flügelmembrane ist nur blass gefärbt. Bei manchen Individuen sind außerdem der Kopf und Teile des Halsschild-Vorderrandes cremefarben.

Vorkommen und Lebensraum

Die Art ist von Nordafrika über ganz Europa bis nach Zentralasien verbreitet. In Mitteleuropa ist die Art meist häufig und nur im Norden seltener. Man findet sie in der Krautschicht und an Laubgehölzen in vielen trockenen bis feuchten Lebensräumen.

Lebensweise

Die Grüne Stinkwanze ist polyphag, lebt aber bevorzugt auf Laubbäumen wie Erlen und Linden, auf Gebüschen, auf Brennnesseln oder Disteln. Sie tritt gelegentlich auch in Gärten und der Landwirtschaft in größerer Zahl auf, ist jedoch kein relevanter Schädling. Junge Nymphen saugen an den vegetativen Teilen (z. B. Tomaten, Grüne Bohnen) der Nahrungspflanzen, ältere und erwachsene Tiere saugen vor allem an reifenden Samen und Früchten. Die ausgewachsenen Tiere überwintern an trockenen und geschützten Stellen unter Gehölzen und treten wieder ab Mai an den Nahrungspflanzen auf. Die Paarung und Eiablage findet vor allem im Mai und Juni statt, kann aber auch noch im Juli beobachtet werden. Die Weibchen kleben ihre Eier in bis zu 28 Eier umfassenden, rundlichen Gelegen irgendwo an die Nahrungspflanzen an. Ab Ende Juli und insbesondere im August treten die geschlechtsreifen Tiere der neuen Generation auf; Nymphen können jedoch bis in den Spätherbst auftreten. Vor allem in den Berglagen ist es auch möglich, dass die Nymphen ihre Entwicklung vor dem Winter nicht vollenden können und zugrunde gehen. Pro Jahr tritt eine Generation auf.

Namensherkunft

Wie der Name Stinkwanze schon vermuten lässt, kann das Insekt bei Gefahr aus den Stinkdrüsen am Hinterleib ein übelriechendes und lange anhaftendes Sekret absondern.

Literatur

Ekkehard Wachmann, Albert Melber, Jürgen Deckert: Wanzen (= Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile nach ihren Merkmalen und nach ihrer Lebensweise. 81. Teil). Band 4: Pentatomomorpha II: Pentatomoidea: Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae. Goecke & Evers, Keltern 2008, ISBN 978-3-937783-36-9.

Siehe auch

Stinkdrüse

Grüne Stinkwanze – No. 1 Grüne Stinkwanze – No. 2 Grüne Stinkwanze – No. 3 Grüne Stinkwanze – No. 4 Grüne Stinkwanze – No. 5 Grüne Stinkwanze – No. 6 Grüne Stinkwanze – No. 7 Grüne Stinkwanze – No. 8 Grüne Stinkwanze – No. 9 Grüne Stinkwanze – No. 10 Grüne Stinkwanze – No. 11 Grüne Stinkwanze – No. 12 Grüne Stinkwanze – No. 13

Abstammungsdiagramm

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Weitere Informationen

„Grüne Stinkwanze“ auf wikipedia.org

„Grüne Stinkwanze“ auf iNaturalist.org

Copyright

Wikipedia

Dieser Text basiert auf dem Artikel Palomena prasina aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 4.0). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

„In meinem Netz“ Ich bin Natalie, die Kürbisspinne, und lebe im Nadelwald verborgen. Ich hoffe, dass die Menschen die Kunst meiner Netze und meine wirkliche Schönheit sehen.

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„Grüne Stinkwanze“ erschien auch in folgenden Ausgaben des täglichen Arthropoden