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Netzwanzen

Lat. „Tingidae“
Familie der Unterordnung „Wanzen“
1 Familie, 2 Arten

Netzwanzen sind kleine Insekten mit einer Körperlänge von 2 bis 8 Millimetern und flachen Körpern. Sie haben eine netzartige Struktur auf ihren Vorderflügeln und gekielten Halsschildern. Diese Tiere sind phytophag, ernähren sich also von Pflanzen, und legen ihre Eier tief in pflanzliches Gewebe. In Deutschland sind 64 Arten von Netzwanzen bekannt, von denen einige als Kulturschädlinge auftreten können. Die Wanzen sind oft an bestimmte Pflanzenarten gebunden und verstecken sich auf Blättern und Blüten.

Hierarchie

Natterkopf-Zellwanze
Lat. „Dictyla echii“
Art der Familie „Netzwanzen“
1 Art

Äußere Gestalt
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Netzwanzen erreichen Körperlängen zwischen zwei und fünf Millimetern. Einige tropische Vertreter erreichen maximal acht Millimeter. Die erwachsenen Tiere sind flach und durch eine netzadrige Struktur der Vorderflügel (Hemielytren) und des gekielten Halsschildes (Pronotum) gekennzeichnet. Der Seitenrand des Halsschildes ist vielfach verbreitert und umgefaltet. An seinem Vorderrand sind oft kapuzenförmige Bildungen (=Halsblasen) vorhanden, die so groß sein können, dass sie den Kopf verbergen. Am Hinterrand ist der Halsschild bei höher entwickelten Formen in einen langen Fortsatz ausgezogen, der das Schildchen (Scutellum) überdeckt. Sie sehen den Meldenwanzen (Piesmidae) ähnlich, die jedoch in eine andere Verwandtschaftsgruppe gehören. Ihre Flügelmembranen sind nur sehr schwer unter der Netzstruktur zu erkennen. Die Architektur und die Zahl der Maschen und Leisten sowie der Bau der Fühler sind wichtige bestimmungsrelevante Merkmale der verschiedenen Arten in dieser Familie. Die Punktaugen (Ocelli) sind zurückgebildet. Durch ihre gut entwickelten Flügel sind die meisten Arten flugfähig; es existieren daneben aber auch flugunfähige kurzflügelige Arten. Die Larven fallen durch mehr oder weniger lange, zuweilen verzweigte Dornen auf. Die kennzeichnende gitterartige Struktur ist bei ihnen noch nicht sichtbar. Die Larven wie auch die Imagines scheiden über ihre Körperoberfläche Wachse aus und wirken daher wie mit Mehl bestäubt.

Lebensweise
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Die Tiere ernähren sich rein phytophag. Viele sind dabei eng an nur eine oder wenige Pflanzenarten beziehungsweise -familien gebunden (mono- bis oligophag). Sie sind wenig bewegungsaktiv und halten sich vor allem auf den Blattunterseiten und an den Blüten ihrer Wirtspflanzen auf. Dort verstecken sie sich oft zwischen Haaren, Stacheln oder spaltförmigen Vertiefungen. Sie zeigen bei Beunruhigung kein auffälliges Fluchtverhalten. Fliegende Tiere werden nur selten beobachtet. Die Eier werden von den Weibchen mit Hilfe des Legestachels tief in pflanzliches Gewebe eingesenkt, meist auf der Unterseite der Wirtspflanzenblätter, selten auch auf anderen Pflanzenteilen oder auf der Blattoberseite.

Netzwanzen und Mensch
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Netzwanzen können als Kulturschädlinge in Erscheinung treten, oft mit einer Tendenz zu Massenvermehrungen. In Mitteleuropa sind sie diesbezüglich von geringerer Bedeutung. Beispielsweise gilt die Birnblattwanze (Stephanitis pyri) als Schädling in Obstbaumkulturen. Es kommen auch Gallenbildner vor, z. B. Arten der Gattung Copium. In den Tropen treten die Wanzen jedoch in deutlich stärkerem Maße als Schädlinge in Erscheinung.

Gattungen und Arten in Deutschland
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Aus Deutschland sind 64 Arten der Netzwanzen bekannt. Im Wesentlichen nach und (Arten nur in Auswahl)

Acalypta – A. brunnea, A. carinata, A. gracilis, A. marginata, A. musci, A. parvula, A. platycheila, Agramma – A. confusum, A. femorale, A. laetum, A. minutum, A. ruficorne, A. tropidopterum Campylosteira – C. verna Catoplatus – C. carthusianus, C. fabricii, C. horvathi Copium – C. clavicorne, C. teucrii Corythucha – C. arcuata (Eichennetzwanze), C. ciliata (Platanen-Netzwanze) Derephysia – D. cristata, D. foliacea, D. sinuatocollis Dictyla – D. convergens, D. echii, D. humuli, D. lupuli, D. rotundata, D. nassata Dictyonota – D. fuliginosa, D. strichnocera Elasmotropis – E. testacea Galeatus – G. affinis, G. maculatus, G. sinuatus, G. spinifrons Kalama – K. henschi, K. tricornis Lasiacantha – L. capucina, L. gracilis, L. hermani Oncochila – O. scapularis, O. simplex Physatocheila – P. confinis, P. costata, P. dumetorum, P. harwoodi, P. smreczynskii Stephanitis – S. oberti, S. pyri (Birnblattwanze), S. rhododendri (Rhododendron-Netzwanze), S. takeyai (Andromeda-Netzwanze) Tingis – T. ampliata, T. auriculata, T. cardui (Distelnetzwanze), T. crispata, T. marrubii, T. pilosa, T. ragusana, T. reticulata

Referenzen
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Tingidae. Fauna Europaea, abgerufen am 15. November 2006. E. Wachmann, A. Melber & J. Deckert: Wanzen. Band 1: Neubearbeitung der Wanzen Deutschlands, Österreichs und der deutschsprachigen Schweiz, Goecke & Evers, Keltern, 2006, S. 100–156. ISBN 3-931374-49-1 E. Wachmann: Wanzen beobachten – kennenlernen. J. Neumann – Neudamm, Melsungen 1989, ISBN 3-7888-0554-4

Weblinks#

British Insects: the Families of Hemiptera

== Einzelnachweise ==

Netzwanzen sind kleine Insekten mit einer Körperlänge von 2 bis 8 Millimetern und flachen Körpern. Sie haben eine netzartige Struktur auf ihren Vorderflügeln und gekielten Halsschildern. Diese Tiere sind phytophag, ernähren sich also von Pflanzen, und legen ihre Eier tief in pflanzliches Gewebe. In Deutschland sind 64 Arten von Netzwanzen bekannt, von denen einige als Kulturschädlinge auftreten können. Die Wanzen sind oft an bestimmte Pflanzenarten gebunden und verstecken sich auf Blättern und Blüten.

Abstammungsdiagramm

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Dieser Text basiert auf dem Artikel Tingidae aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 4.0). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.