Weichwanzen
Familie der Unterordnung „Wanzen“
1 Familie, 38 Arten
Die Weichwanzen sind eine Wanzenfamilie, die durch ihre schwach verhärteten Körperdecken und das Fehlen von Punkt- oder Stirnaugen charakterisiert ist. Sie variieren stark in Größe, Form und Farbe. Die meisten ernähren sich von Pflanzensäften, während einige wenige räuberisch sind. Die Weibchen legen ihre Eier in das Gewebe der Wirtspflanzen. Es gibt acht Unterfamilien von Weichwanzen, die verschiedene Arten umfassen. Einige Arten können in der Landwirtschaft Schäden verursachen, während andere als Nützlinge im biologischen Pflanzenschutz eingesetzt werden können. Einige Arten sind sogar an das Leben auf fleischfressenden Pflanzen angepasst.
Hierarchie
Art der Familie „Weichwanzen“
1 Art
Art der Familie „Weichwanzen“
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Art der Familie „Weichwanzen“
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Namen#
Der deutsche Name „Weichwanzen“ bezieht sich auf die im Vergleich mit anderen Wanzenarten schwach verhärteten (sklerotisierten) Körperdecken. Der Begriff „Blindwanzen“ nimmt dagegen Bezug auf das überwiegende Fehlen der Punkt- oder Stirnaugen (Ocelli).
Merkmale#
Die Weichwanzen sind mit zwei bis 15 Millimetern Körperlänge kleine bis mittelgroße Arten. Sie variieren sehr stark in ihrem äußeren Erscheinungsbild und in ihrer Färbung. Viele Vertreter dieser Familie haben einen ovalen, länglich gestreckten Körperumriss. Es gibt aber auch sehr schmale, lange oder kurze und plumpe Formen. Wieder andere Arten, wie beispielsweise Myrmecoris gracilis sehen Ameisen sehr ähnlich. In der Körperfärbung überwiegen grünliche und bräunlich-gelbe Tarnfärbungen. Auch schwarze Tiere sind sehr häufig (z. B. Gattung Capsus). Seltener sind auffällige gelb-schwarze oder rot-schwarze Musterungen vertreten. Weichwanzen haben viergliedrige Fühler. Den meisten Arten fehlen Punktaugen. Ihre Tarsen haben drei Segmente. Die Vorderflügel (Hemielytren), die bei den Wanzen charakteristisch aufgebaut sind, sind vergleichsweise schwach ledrig verhärtet. Vor der Membran (in manchen Fällen reduziert) befindet sich ein kleines dreieckiges Feld (Cuneus). Dieses Merkmal unterscheidet die Weichwanzen von den meisten anderen Familien der Wanzen. Die Membran hat meist zwei seltener eine Zelle an der Basis. Innerhalb mancher Arten liegt ein Flügeldimorphismus vor.
Lebensweise#
Fast alle Weichwanzen sind phytophag, das heißt, sie ernähren sich von Pflanzensäften, die sie durch Anstechen der Pflanzen mit ihren stechend-saugenden Mundwerkzeugen saugen. Dabei sind die meisten monophag auf eine bestimmte Pflanzenart oder oligophag auf einen engeren Kreis von Pflanzen angewiesen. Es gibt aber auch ausgeprägt polyphage Arten, die wenig wählerisch hinsichtlich ihrer Wirtspflanzen sind. Einige andere wiederum ernähren sich ausschließlich räuberisch, etliche sind Gemischtköstler, sogenannte Zoophytophage. Die Weibchen besitzen eine Legescheide, mit welcher sie ihre Eier mehr oder weniger tief in weiches oder verholztes Wirtspflanzengewebe einbohren. Die Larven durchlaufen fünf durch Häutungen getrennte Larvenstadien. Die meisten mitteleuropäischen Arten überwintern im Eistadium.
Systematik#
Nach der heute verwendeten Systematik werden den Weichwanzen acht Unterfamilien zugerechnet. Im Folgenden die Unterfamilien mit einer Auswahl von Arten:
Bryocorinae Dicyphus pallicornis Cylapinae Fulvius oxycarenoides Deraeocorinae Rote Weichwanze (Deraeocoris ruber) Isometopinae Isometopus intrusus Isometopus mirificus Myiomma fieberi Mirinae Zweipunktige Wiesenwanze (Closterotomus norwegicus) Liocoris tripustulatus Nordische Apfelwanze (Lygocoris rugicollis) Gemeine Wiesenwanze (Lygus pratensis) Orthops kalmii Stenodema laevigata Orthotylinae Blepharidopterus angulatus Cyrtorhinus caricis Dryophilocoris flavoquadrimaculatus Globiceps fulvicollis Halticus luteicollis Heterocordylus tibialis Heterotoma planicornis Malacocoris chlorizans Mecomma ambulans Orthotylus bilineatus Orthotylus flavinervis Orthotylus marginalis Orthotylus nassatus Orthotylus tenellus Orthotylus virescens Pseudoloxops coccineus Phylinae Eichenwanze (Harpocera thoracica) Psallopinae
Bedeutung#
Manche Arten können einerseits in der Landwirtschaft durch das Saugen an Pflanzen und das damit verbundene Absterben von Pflanzenteilen oder der gesamten Pflanze sowie Fehlbildungen als Kulturpflanzenschädlinge auftreten. Für etliche Arten wird andererseits ihre Eignung als Räuber (Prädatoren) von anderen Pflanzenschädlingen im biologischen Pflanzenschutz untersucht.
Besonderheiten#
An das Leben auf fleischfressenden Pflanzen sind die nicht in Europa beheimateten Arten der Gattungen Pameridea und Setocoris auf besondere Weise angepasst.
Die Weichwanzen sind eine Wanzenfamilie, die durch ihre schwach verhärteten Körperdecken und das Fehlen von Punkt- oder Stirnaugen charakterisiert ist. Sie variieren stark in Größe, Form und Farbe. Die meisten ernähren sich von Pflanzensäften, während einige wenige räuberisch sind. Die Weibchen legen ihre Eier in das Gewebe der Wirtspflanzen. Es gibt acht Unterfamilien von Weichwanzen, die verschiedene Arten umfassen. Einige Arten können in der Landwirtschaft Schäden verursachen, während andere als Nützlinge im biologischen Pflanzenschutz eingesetzt werden können. Einige Arten sind sogar an das Leben auf fleischfressenden Pflanzen angepasst.