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Echte Webspinnen

Lat. „Araneomorphae“
Unterordnung der Klasse „Spinnentiere“
1 Unterordnung, 4 Familien, 9 Arten

Die Echten Webspinnen sind kleine bis mittelgroße Spinnen, die ursprünglich Netze bauen. Einige Familien sind jedoch heute freijagend. Die Spinndrüsen haben ein vorderes mittleres Paar, das zu einem Cribellum umgewandelt ist, um eine leimfreie Fangwolle zu erzeugen. Die Cheliceren sind schräg oder senkrecht nach unten gerichtet, was ein effektiveres Greifen von Beute ermöglicht. Die Atmung erfolgt durch ein einzelnes Paar Fächerlungen, während das Herz bei den meisten Araneomorphae nur drei Öffnungspaare hat. Ein einzelnes Paar Coxaldrüsen dient als Exkretionsorgan. Quelle: Gruner, H.-E. (1993) Leseprobe von “Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band I: Wirbellose Tiere, 4. Teil: Arthropoden (ohne Insecta)” und Coddington, J.A. and Levi, H.W. (1991) Annual Review of Ecology and Systematics, Band 22.

Hierarchie

Merkmale
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Die Echten Webspinnen sind kleine bis höchstens mittelgroße Spinnen. Sie sind ursprünglich netzbauend, allerdings existieren heute eine Reihe freijagender Familien. Das vordere mittlere Paar der Spinndrüsen ist ursprünglich zu einem Cribellum umgewandelt, mit dessen Hilfe eine leimfreie Fangwolle erzeugt werden kann, es kann aber auch zu einer hügelartigen Struktur (Colulus) oder vollständig reduziert sein. Die hinteren seitlichen Spinnwarzen sind nur ein- oder zweigliedrig. Die Cheliceren der Araneomorphae sind im Gegensatz zu der nach vorne gerichteten Anordnung bei den Vogelspinnenartigen (orthognath) schräg oder senkrecht nach unten gerichtet (labidognath). Dadurch können sich die beiden Cheliceren gegeneinander bewegen, was ein effektiveres Greifen von Beute erlaubt. Mit wenigen Ausnahmen (z. B. Kugelspinnen, Krabbenspinnen) sind die Cheliceren am Rand der Chelicerengrube mit Chelicerenzähnen besetzt, die ein Zerdrücken oder Zerquetschen der Beute erlauben; dabei dient die Chelicerengrube als Widerlager. Spinnen ohne Chelicerenzähne können ihre Beute lediglich aussaugen. Die Cheliceren werden als Mundwerkzeuge von den Coxae der Pedipalpen ergänzt. Diese sind zu breiten ovalen, mit Borsten besetzten Platten (Gnathocoxae oder Maxillae) umgewandelt, die den Cheliceren in der Bewegung folgen und so zusammen mit der Unterlippe (Labium) eine Begrenzung des Mundvorraums bilden. Bei den männlichen Tieren der höher entwickelten Formen (Entelegynae) ist die Spitze des Pedipalpus zudem zu einem Begattungsorgan (Embolus) erweitert, das passgenau zu dem äußeren weiblichen Geschlechtsorgan (Epigyne) ist. Als Atmungsorgan ist bei allen Gattungen außer der ursprünglichen Hypochilus nur ein einzelnes Paar Fächerlungen vorhanden, die zweiten sind durch ein Paar Röhrentracheen ersetzt. Daneben kommt meist nur ein weiteres Paar Endapophysentracheen vor. Das Herz hat bei Hypochilus noch vier, bei den meisten Araneomorphae aber nur noch drei und bei den Zwergsechsaugenspinnen (Oonopidae) nur noch zwei Ostienpaare. Als Exkretionsorgan ist ein einzelnes Paar Coxaldrüsen vorhanden.

Literatur
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Hans-Eckhard Gruner (Hrsg.): Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band I: Wirbellose Tiere, 4. Teil: Arthropoden (ohne Insecta). 4. Auflage. Gustav Fischer, Jena, Stuttgart, New York 1993, ISBN 3-334-60404-7, S. 183, 244. Jonathan A. Coddington, Herbert W. Levi: Systematics and Evolution of Spiders (Araneae). In: Annual Review of Ecology and Systematics. Band 22, 1991, S. 565–592 (englisch, researchgate.net [PDF; 2,1 MB; abgerufen am 24. August 2021]).

Weblinks#

The Tree of Life Web Project – Araneomorphae-Kladogramm

== Einzelnachweise ==

Die Echten Webspinnen sind kleine bis mittelgroße Spinnen, die ursprünglich Netze bauen. Einige Familien sind jedoch heute freijagend. Die Spinndrüsen haben ein vorderes mittleres Paar, das zu einem Cribellum umgewandelt ist, um eine leimfreie Fangwolle zu erzeugen. Die Cheliceren sind schräg oder senkrecht nach unten gerichtet, was ein effektiveres Greifen von Beute ermöglicht. Die Atmung erfolgt durch ein einzelnes Paar Fächerlungen, während das Herz bei den meisten Araneomorphae nur drei Öffnungspaare hat. Ein einzelnes Paar Coxaldrüsen dient als Exkretionsorgan. Quelle: Gruner, H.-E. (1993) Leseprobe von “Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band I: Wirbellose Tiere, 4. Teil: Arthropoden (ohne Insecta)” und Coddington, J.A. and Levi, H.W. (1991) Annual Review of Ecology and Systematics, Band 22.

Abstammungsdiagramm

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