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Braune Krabbenspinne Lat. „Xysticus cristatus“
Art der Familie „Krabbenspinnen“
1 Art

Die Braune Krabbenspinne oder Busch-Krabbenspinne (Xysticus cristatus, Syn.: Xysticus viaticus) ist eine Webspinne aus der Familie der Krabbenspinnen (Thomisidae).

Merkmale

Die Weibchen werden 6 bis 8 Millimeter, die Männchen 3,5 bis 5,6 Millimeter lang. Die Grundfarben sind dunkle und helle Brauntöne. Der Vorderkörper (Prosoma) trägt lateral breite, dunkle Streifen. Charakteristisch ist ein großes Dreieck auf der Oberseite des Prosomas, auf dessen nach hinten gerichteter Spitze ein schwarzer Punkt liegt. Dieses Dreieck ist auf zwei Seiten von hellen Streifen eingefasst, die sich an der Spitze zu einem breiten Band vereinigen. Auf dem Hinterkörper (Opisthosoma) ist eine große Blattzeichnung zu sehen, die sich meist heller von der restlichen Färbung abhebt. In der Mitte verläuft ein hellbraunes bis ockerfarbenes Band, von dem drei Querlinien bzw. Zacken ausgehen, die die Fläche bis zum Rand unterteilen. Die Färbungen und Zeichnungen sind variabel, die Männchen sind insgesamt meist dunkler als die Weibchen. Die Beine tragen dunkle Punkte, Flecken und Streifen. Vier Augen blicken nach vorne, wobei die beiden größeren Augen außen angeordnet sind. Hinter diesen Augen liegt eine weitere Reihe aus ebenfalls vier Augen, die nach oben gerichtet sind. Zwischen den beiden Reihen verläuft eine scharfe, helle Trennlinie.

Vorkommen

Die Art ist paläarktisch verbreitet und kommt in ganz Europa vor. Im Süden, beispielsweise in Südspanien und Süditalien sowie Nordafrika und im Osten bis Zentralasien und Sibirien nimmt die Häufigkeit kontinuierlich ab. Hingegen ist die Art in Nordeuropa überall häufig. Sie ist auf Wiesen und an Waldrändern mit halbhoher Vegetation verbreitet und lebt in Heidelandschaften und Weingärten. Sie ist jedoch auch in vielen anderen Habitaten mit Ausnahme von trockenen Laubwäldern und Ruderalzonen anzutreffen. Reife Exemplare der Braunen Krabbenspinne sind von April bis Juni zu beobachten.

Gefährdung

Die Art ist weit verbreitet und in geeigneten Habitaten häufig. Sie wird in der Roten Liste als „ungefährdet“ eingestuft, zudem ist die Braune Krabbenspinne die häufigste Art ihrer Gattung.

Taxonomie und Systematik

Die Spinne wurde schon 1757 von dem schwedischen Arachnologen Carl Alexander Clerck als Araneus cristatus in seinem grundlegenden Werk Svenska Spindlar beschrieben. Die Gattung Xysticus wurde 1835 von Carl Ludwig Koch aufgestellt. Zu Zeiten Kochs war Xysticus cristatus unter dem Namen Xysticus viaticus bekannt, nach Carl von Linné, der diese Spinne in seinem Werk Systema Naturae aus dem Jahr 1758 Aranea viatica genannt hatte. Erst spät im 20. Jahrhundert wurde die Priorität des ein Jahr vor Linnés Systema naturae erschienenen Werks von Clerck anerkannt. Da der Beginn der Binären Nomenklatur aber mit 1758 festgelegt ist, bildet Clercks Werk und dessen Priorität die einzige Ausnahme: Die von ihm beschriebenen Spinnentiere müssten laut einer Festlegung in der 4. Ausgabe des ICZN-Codes aus dem Jahr 1999 die Jahreszahl 1758 für die Erstbeschreibung tragen, dies führte jedoch zu vielen Missverständnissen und daher wird von den meisten Zoologen das Jahr 1757, das Jahr des Erscheinens von Svenska Spindlar, verwendet. Xysticus cristatus ist namengebend für eine Gruppe nahe verwandter europäischer Arten. Zu dieser Gruppe gehören Xysticus pseudocristatus Azarkina & Logunov, 2001, Xysticus audax (Schrank, 1803), Xysticus macedonicus Silhavy, 1944 und Xysticus brevidentatus Wunderlich, 1995.

Literatur

Heiko Bellmann: Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Und Süßwasserkrebse, Asseln, Tausendfüßer. Franckh-Kosmos, 2006, ISBN 3440107469 Dick Jones: Der Kosmos-Spinnenführer. Franckh-Kosmos, 1990, ISBN 3440061418

Xysticus cristatus bei Fauna Europaea. Archiviert vom Original im Internet Archive. Xysticus cristatus bei Eurospiders.com, mit Fotos von Epigyne, Palpen und Spinndrüsen GBIF-Datenbank: Xysticus cristatus. In: gbif.org. Abgerufen am 26. November 2022 (englisch).

== Einzelnachweise ==

Braune Krabbenspinne – No. 1 Braune Krabbenspinne – No. 2

Abstammungsdiagramm

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